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§ 1629 BGB Vertretung des Kindes
(gesetz.bgb)
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(1) Die elterliche Sorge umfasst die Vertretung des Kindes. Die Eltern vertreten das Kind gemeinschaftlich; ist eine Willenserklärung gegenüber dem Kind abzugeben, so genügt die Abgabe gegenüber einem Elternteil. Ein Elternteil vertritt das Kind allein, soweit er die elterliche Sorge allein ausübt oder ihm die Entscheidung nach § 1628 übertragen ist. Bei Gefahr im Verzug ist jeder Elternteil dazu berechtigt, alle Rechtshandlungen vorzunehmen, die zum Wohl des Kindes notwendig sind; der andere Elternteil ist unverzüglich zu unterrichten.

(2) Der Vater und die Mutter können das Kind insoweit nicht vertreten, als nach § 1795 ein Vormund von der Vertretung des Kindes ausgeschlossen ist. Steht die elterliche Sorge für ein Kind den Eltern gemeinsam zu, so kann der Elternteil, in dessen Obhut sich das Kind befindet, Unterhaltsansprüche des Kindes gegen den anderen Elternteil geltend machen. Das Familiengericht kann dem Vater und der Mutter nach § 1796 die Vertretung entziehen; dies gilt nicht für die Feststellung der Vaterschaft.

(2a) Der Vater und die Mutter können das Kind in einem gerichtlichen Verfahren nach § 1598a Abs. 2 nicht vertreten.

(3) Sind die Eltern des Kindes miteinander verheiratet oder besteht zwischen ihnen eine Lebenspartnerschaft, so kann ein Elternteil Unterhaltsansprüche des Kindes gegen den anderen Elternteil nur im eigenen Namen geltend machen, solange

  1. die Eltern getrennt leben oder
  2. eine Ehesache oder eine Lebenspartnerschaftssache im Sinne von § 269 Absatz 1 Nummer 1 oder 2 des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit zwischen ihnen anhängig ist.
Eine von einem Elternteil erwirkte gerichtliche Entscheidung und ein zwischen den Eltern geschlossener gerichtlicher Vergleich wirken auch für und gegen das Kind.


Erläuterung/Kommentar zu Abs. 2:

Steht die elterliche Sorge beiden Elternteiln zu und ist aufgrund eines paritätischen Wechselmodells (d.h. exakt hälftige Aufteilung) das Kind nicht der Obhut eines Elternteils zuzurechnen, muss der Elternteil der Kindesunterhal begeht, sich zunächst gemäß § 1628 BGB für die Entscheidungsbefugnis für die Geltendmachung von Kindesunterhalt übertragen lassen.

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Auf diesen Artikel verweisen: Prozessstandschaft * gesetzlicher Vertreter * elterliche Sorge * elterliche Sorge * Vaterschaftsanfechtung, Muster * Obhut, Familienrecht * Kindesunterhalt, Minderjährige * § 1687 BGB Ausübung der gemeinsamen Sorge bei Getrenntleben * Ergänzungspfleger/Ergänzungspflegschaft * § 9 LPartG Regelungen in Bezug auf Kinder eines Lebenspartners Werbung: