Mit IMSI-Catcher werden mobile Test- und Messgerät bezeichnet, die auch zur Überwachung und zum Abhören von Mobilfunkgesprächen in GSM-Netzen genutzt werden können.
Insbesondere sind sie dazu geeignet die
- IMSI und die IMEI
zu ermitteln.
- Handys innerhalb einer Zelle feinzuorten
- und Gespräche abzuhören
Es handelt sich dabei um Geräte der Firma
Rohde & Schwarz. Wie z.B.
das CTS55 für GSM900/1800/1900.
Das Messgerät muss in die Nähe des zu überwachenden Endgeräts
(=Handy) gebracht werden. Dort gibt es sich dann als reguläre Basisstation
aus, und fordert alle Endgeräte im Einzugsbereich auf sich zu identifizieren
(IMSI-Request). Dadurch lässt sich ermitteln
welche Endgeräte mit welcher IMSI in diesem Bereich eingeschaltet sind.
Ist das gesuchte Endgerät bzw. der gesuchte Teilnehmer darunter weiß man
in welchem Umkreis es sich befindet, und kann mit zusätzlicher
Ausrüstung eine exakte Ortung vornehmen.
Durch einen man-in-the-middle-Angriff
ist auch das Abhören der Gespräche möglich. Dabei gibt sich der Catcher
gegenüber dem Endgerät als Basisstation und gegenüber der Basisstation
als Endgerät aus. Damit kann er in die Kommunikation beliebig eingreifen
und z.B. die standardmäßige Verschlüsselung ausschalten.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte kritisierte laut Meldung in der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung v. 8. Mai 2003, S. 5, den Einsatz dieser
Geräte durch die deutschen Behörden.
Der Evaluierungsbericht des Bundesinnenministeriums zum Terrorismusbekämpfungsgesetz nennt für den Zeitraum von Anfang 2002 bis Ende 2004 140 Einsätze des IMSI-Catcher zur Ortung und Identifizierung von Mobilfunkgeräten (siehe Heise Meldung 59467).
Ausführliche Darstellung bei: Datenschutz und Datensicherheit,
2002, S. 212ff.
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